Auch Katzen müssen sich erst einmal an die niedrigeren Temperaturen und kürzer werdenden Tage gewöhnen. Die dunkle Jahreszeit beginnt und damit einher kommen alljährliche Herausforderungen wie der Fellwechsel, Gefahren durch Laubhaufen und nasstrübes Wetter sind nur einige Beispiele. Als Tierschutzverein haben wir natürlich auch einen Bildungsauftrag, dem wir hiermit gern nachkommen – viel Spaß beim Lesen!
Fellwechsel bei Katzen
Der Fellwechsel hilft unseren Miezis dabei, sich an wechselnde Temperaturen der verschiedenen Jahreszeiten anzupassen. Im Herbst verlieren sie das leichte Sommerfell und entwickeln ein dickeres, wärmendes Winterfell. Das führt dazu, dass sie sich gern ausgiebig putzen und du vielleicht den einen oder anderen Haarballen mehr in deiner Umgebung findest. Mach dir keine Sorgen, das ist durchaus normal und sollte dich nicht gleich beunruhigen. Am besten unterstützt du deine Samtpfote bei ihren Pflegeroutinen und bietest täglich an sie zum Beispiel mit einer Bürste zu kämmen, sodass sie sich nicht allein um ihr gesamtes Fell kümmern muss. Das stärkt auch eure Bindung zueinander und vor allem hilfst du ihr die losen Haare zu entfernen, sodass sie etwas weniger Haarballen produziert – nicht nur die Katze, sondern auch dein Teppich wird es dir danken 😉
Im Übrigen neigen Freigänger*innen zu stärkerem Fellwechsel als Stubentiger. Wohnungskatzen sind oft nicht so großen Temperaturschwankungen ausgesetzt und verlieren deshalb weniger Haare, zudem dauert der Fellwechsel nicht unbedingt mehrere Wochen, sondern kann binnen weniger Tage abgeschlossen sein. Wichtig ist, egal ob Drinnen- oder Draußenkatze, dass die Tiere ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, also Wasser trinken, weil der Fellwechsel den Organismus anstrengt und auch Katzen dehydrieren können. Eine ausgewogene Fütterung, die reich an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren ist, kann die Hautgesundheit und Fellqualität deiner Mieze unterstützen.
Ist das Winterfell dann da, traut sich unser Liebling auch früh morgens wieder selbstbewusst vor die Tür und hat ein wärmendes Fell, welches die Temperatur gut reguliert und es ihm ermöglicht auch bei Temperaturen unter 0°C draußen die Welt zu erkunden.
Gesundheit geht vor
Wie wir Menschen, sind auch unsere Haustiere in der kalten Jahreszeit anfälliger für Krankheiten. Neben Parasiten, die im Herbst und teilweise auch im milden Winter noch aktiv sind, können auch Unterkühlung, bereits mit Krankheiten infizierte Artgenossen und sogar andere Fressgewohnheiten aufs Gemüt schlagen und ein allgemeines Unwohlsein oder Krankheiten hervorrufen.
Beobachte deine Katze, insbesondere wenn sie Freigängerin ist, im Herbst und Winter ganz besonders. Natürlich haben der Wetterumschwung und die „kürzer“ werdenden Tage einen Einfluss auf das Verhalten deiner Katze – die Dämmerung beginnt früher, der Jagdtrieb wird somit zeitlich versetzt, und auch der Fellwechsel sorgt für andere Verhaltensweisen. Dennoch kann es sein, dass deine Katze nicht nur Haarballen erbricht, sondern auch mehr. Es ist wichtig, dass du sie beim Tierarzt vorstellst, wenn du den Eindruck hast, deine Katze verhält sich ganz anders als sonst. Damit meine ich nicht, dass sie mal an einem Tag mehr schläft als an einem anderen, das ist durchaus noch im Normbereich, sondern wirklich auffällige Dinge wie
- fehlender Jagd- und Spieltrieb, gerade bei jungen Tieren
- Atemnot, Niesen oder Husten, dies deutet auf Atemwegserkrankungen hin
- Fieber, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Gewichtsverlust
all das können Anzeichen ernster Krankheiten sein. Bitte zögere nicht mit dem Tierarzt deines Vertrauens Kontakt aufzunehmen und deinen treuen Begleiter untersuchen zu lassen. Katzen sind bekanntlich Künstler im Verschleiern von Krankheiten und Problemen. Es ist wichtig, dass du Verantwortung für dein Tier übernimmst. Nicht nur in dieser Jahreszeit, aber nun solltest du ganz besonders aufmerksam sein.
Herbstlicher Garten
Der Laubhaufen kann echt ein spannendes Ding sein. Schon beim Anhäufen des Laubs hilft die eine oder andere Samtpfote aktiv im Garten mit. Bitte passt auf, dass ihr sie nicht mit dem Laubrechen oder der Harke erwischt! Die trockenen Blätter flattern natürlich wunderbar im Wind, weshalb der Jagdtrieb unsere Freunde auf vier Pfoten sie sofort zum Hinterherflitzen veranlasst und das den Vierbeinern eine Menge Freude bereitet. So ist neben der Arbeit für uns Menschen also auch gleich für Unterhaltung gesorgt. Wichtig ist, dass ihr möglichst keine gefährlichen Pflanzen unter dem Laubhaufen habt, sodass die Miezen auch mal hinein springen können – natürlich ist dies auch für andere Tiere wichtig, welche den Laubhaufen in der dunklen Jahreszeit als Aufenthalts- und Ruheort nutzen.
Apropos Ruhe – da Wildtiere und teilweise auch andere Haustiere im Winter weniger aktiv sind, kann das durchaus für den einen oder die andere Freigänger*in zu Langerweile führen und auch soziale Interaktionen mit Artgenossen aus der Nachbarschaft fehlen mitunter. Kümmere dich also in dieser Zeit des Jahres vermehrt darum, dass dein Liebling durch Spiele und Futtersuche beschäftigt ist. Am besten verbringt ihr viel Zeit miteinander, sodass ihr zusammen gut durch den Herbst und Winter kommt.