Simon
Hey… hey du, schön dich hier zu sehen. Du kennst mich nicht, Simon mein Name. Damit hast du mir gegenüber einen Vorteil, dich kenne ich noch nicht. Ich könnte dich aber kennen lernen. Ich bin neugierig, aufgeschlossen, suche den Kontakt zu euch Zweibeinern. Ich hab in meinen jungen Jahren viel erlebt, viel Übles. Ich habe Dinge gesehen und erlebt, das hat mich geprägt. Aber ich habe überlebt, verstehst du? Ich habe mir das, was ich bin, meine Nettigkeit, meine Verspieltheit, all das: Das ist immer noch alles in mir. Aber manchmal, nun ja, manchmal überkommt es mich und mein Trauma ist wieder da: Wenn ich beispielsweise sehe, dass man etwas mit den Händen am Boden macht, dann greife ich an. Oder Leckerlies, die hole ich mir mit meinen Krallen: Aber…. ich fange mich dann auch wieder, weil ich dann verstehe, dass du nicht der Feind bist. Aber die Welt, die war es. Wie gesagt, eine Menge Mist erlebt, viel Gewalt, das macht was mit mir.
Aber das macht mich auch wertvoll: Ich sage und zeige, was ich nicht mag, passe mich schnell an, lerne schnell, manche sagen sogar, ich wäre regelrecht intelligent. Keine Ahnung, ob das stimmt, aber ich weiß nur eines: Gib mir Freiraum, bin ich der liebste, verspielteste und verschmuste Kater, den du je erlebt hast. Ich brauche daher auch meinen Freigang, das ist mir wichtig. Und in meinem Reich, da darf es keine anderen Katzen geben: Simon ist ein Einzelgänger, ein harter Kater, ein Kater von der Straße: Für mich gibt es nur mich, dich, unser gemeinsames Reich und das reicht mir auch. Wenn ich dich so sehe, dann glaube ich, dass wir beide echt was erleben können. Frag nach Simon, gib dir ’nen Ruck, zwei starke Seelen müssen in dieser Welt zusammenhalten, oder?

