Mein Tierschutzverein Strausberg, Rüdersdorf und Umgebung e.V.

Alle guten Dinge sind drei!


Lachende schwarz-weiße Katze

Jule aus unserem Verein will ihre Katzengeschichten mit euch teilen!

Katzen haben mich schon immer fasziniert. Im Garten in Fredersdorf gab es mehrere Katzen aus der Nachbarschaft und als kleines Kind war ich von denen völlig begeistert. Da gab es zum Beispiel Miezi, eine schwarze Katze mit gold-leuchtenden Augen, die normalerweise sehr scheu war, aber sich immer von mir streicheln ließ. Einige Jahre später lebte Glöckchen drei Grundstücke weiter. Sie war ein aufgewecktes Kätzchen mit einem Halsband und einem Glöckchen dran – daher der Name! Sie hörte, wenn ich mit dem Fahrrad angefahren kam und rannte dann sofort auf die Straße, um mich zu begrüßen. Wir spielten, tobten und hatten jeden Sommer eine tolle Zeit, bis ihr Besitzer mit ihr wegzog.

Die gestromte Jerry hatte uns als ihre Familie ausgewählt.

Als wir 2003 dann aus Berlin nach Fredersdorf zogen, hätte ich nicht gedacht, was 2004 geschehen würde: zwei Kätzchen – aus einem Wurf die Straße hinauf – kamen immer wieder zu uns. Erst nur ab und zu zum Kuscheln, aber wir kauften auch ein paar Leckerlis, als sie regelmäßig kamen. Die eigentlichen Besitzer wollten sie nicht mehr versorgen und fragten, ob wir uns kümmern könnten. Das Katzengeschwisterpaar war super: Er ein schwarz-weißer Kater und sie eine grau-schwarz getigerte Katze. Wir nannten sie Tom und Jerry. Während Tom unabhängig war und lieber seinen Freigang genoss, fühlte sich Jerry auch im Haus sehr wohl. Sie war eine verspielte und verschmuste Katze, im Winter half sie beim Schneeschieben, im Sommer freute sie sich über ihren Schlafplatz im Keller. Jerry war die perfekte Familienkatze! Tom hingegen kam in den ersten Jahren immer mal wieder für Streicheleinheiten und Leckerlis vorbei, aber wollte nicht so recht dazu gehören. Irgendwann kam er leider nicht mehr zu uns. Wir wissen nicht, was mit ihm passierte. Und Jerry lebte insgesamt stolze 16 Jahre bei uns. Sie hat sogar noch bei meinen Eltern gewohnt als ich längst ausgezogen war und sich immer gefreut mich wiederzusehen, wenn ich zu Besuch kam. Je älter sie wurde, desto klarer war, dass wir irgendwann Abschied nehmen müssten. In ihren letzten Stunden habe ich sie begleitet, so wie sie mich mein Leben lang begleitete. Wir hatten eine enge Bindung, erlebten viele tolle Momente, an die ich mich noch heute gern erinnere – da war klar, dass ich mit ihr den letzten Weg gehe.

Collage von Jerry

Im Oktober 2020 war ich dann soweit eine neue Katze in mein Leben zu lassen. Ein schwarz-weißes Kätzchen von etwa 9 Monaten stand zum Verkauf. Es war ein Privatverkauf von einem Paar, nachdem es aus einem Haus in eine Wohnung umziehen musste mit 3 Katzen und die Jüngste kam mit der neuen Situation nicht zurecht. Die Kleine war einige Wochen nur noch im Badezimmer eingesperrt, weil sie sich mit den anderen Katzen gar nicht mehr verstand. Als ich Lizzie kennenlernte, war sie sofort zutraulich, verschmust und verspielt. Wir haben uns direkt gut verstanden. Da ich eine Wochen später einige freie Tage hatte, habe ich dem Kauf direkt zugestimmt und die Katze an einem anderen Tag in der Woche dann mitgenommen. Während der Autofahrt hat sie ununterbrochen miaut. Es stellte sich heraus, dass sie ohnehin sehr gesprächig war und auch in der Wohnung regelmäßig miaute. Nachdem sie zum allgemeinen Check-Up beim Tierarzt vorstellig war, war klar: sie ist an sich gesund, hat aber einen Hüftschaden, den wir beobachten müssten. Der Schaden hielt sie jedoch nicht vom Springen auf Schränke ab. Ich benannte sie um in Lucy und sie hat es geliebt die Welt von oben zu betrachten und auf Schränken zu liegen und zu sitzen. Freigang war auf dem Grundstück meiner Terrassenwohnung leider verboten, aber ich gewöhnte Lucy an die Leine, die ich drinnen befestigte, sodass sie trotzdem mit mir nach draußen und auf der Terrasse herumturnen konnte. Sie hat das sehr gemocht und auch in den Garten meiner Eltern habe ich sie mitgenommen – weil sie mal Dienstreise-Betreuungsvertretung für mich machen mussten. Dabei ist das beste Foto der Welt entstanden:

Lucys Frohnatur machte einfach nur Spaß

Lucy war auch das Highlight in jeder dienstlichen Videokonferenz – am besten war Moment, wo sie das erste Mal ihren Popo in die Kamera streckte und der sprechende Kollege sofort verstummte. Unvergessen! Leider ging es ihr dann im Frühjahr 2022 ziemlich schlecht. Sie bekam vom Tierarzt einige Medikamente, die hatten anfänglich geholfen, aber es ging ihr trotzdem zusehends schlechter. Der Tierarzt hat leider nicht feststellen können, woran es lag. Ich fuhr mit ihr dann in eine Tierklinik, dort wurde sie geröntgt und festgestellt, dass sie einen tischtennisball-großen Tumor an der Milz hatte. Wer einen Katzenkörper kennt, der weiß, dass das schon sehr groß ist! Leider hatte sie über mehrere Tage Fieber, sodass sie nicht ohne Gefahr operiert werden konnte, und auch die Medikamente aus der Klinik halfen nicht. Binnen weniger Tage musste ich mich von meinem Goldstück verabschieden und am 22. Mai 2022 schlug ihre letzte Stunde. Lucy war somit meine Corona-Katze, die mich über diese irre Zeit von Ausgangssperren und Maskenpflicht hinweg getröstet hat. Unsere Bindung war deshalb aber auch sehr, sehr eng. Sie war eine so liebevolle, sanfte und gutmütige Katze, wie man sie wahrscheinlich kein zweites Mal im Leben finden wird.

Lucy machte sich auch als Weihnachtsgruß gut

Nach privaten wie beruflichen Veränderungen zog ich wieder nach Fredersdorf, zur Miete in ein kleines Haus mit Grundstück. Als ich mich dort etwas eingelebt hatte, war ich bereit wieder einem oder zwei Kätzchen ein Zuhause zu bieten. Ich kannte die Katzenstation noch aus der Vogelsdorfer Zeit und meldete mich nun in Rüdersdorf. Steffen zeigte mir dort vier Kätzchen, aber ich war sofort schockverliebt in die eigenwillige Minka! Die nachfolgende Collage zeigt u.a. unsere erste Begegnung und die tolle Weiterentwicklung dieser wunderbaren Katze.

Minka kam zusammen mit Tiger aus einem Frankfurter Messi-Haushalt in die Katzenstation. Sie hatte gelernt, dass Angriff die beste Verteidigung ist und hielt das Personal der Katzenstation ganz schön auf Trab. „Ich habe noch nie erlebt, dass eine Katze einem ins Gesicht springt, um sich zu verteidigen, aber Minka macht das!“, sagte Steffen. Als ich sie in der Box in der Quarantänestation das erste mal sah, waren wir sofort ein Herz und eine Seele. Eigentlich hätte ich mir die anderen drei Tiere gar nicht mehr anschauen müssen, denn mein Herz war schon im Sturm erobert! Eine Woche später holte ich sie zu mir, damit sie aus der Quarantäne direkt ins neue Zuhause kommen konnte statt erst noch in der Station in einem der Katzenhäuser untergebracht zu werden. Da Minka eine gewisse Dominanz hat und gerne ihren Kopf durchsetzen will, gerieten wir anfänglich durchaus aneinander und ich hatte einige Kratz- und Bisspuren. Aber es besserte sich, je mehr wir uns aneinander und an unsere jeweiligen Grenzen gewöhnten. Verwunderlich war, dass sie neben der aggressiven Seite auch von Anfang an eine Schmusekatze war und sich beim Kuscheln immer direkt an den Hals legte. Jette von der Katzenstation meinte: „Nie im Leben hätte ich diese Katze von Beginn an so nah an mich heran gelassen!“ Aber wir haben eben eine Magie, die uns verbindet, die keiner so recht erklären kann!

Von Ende April 2023 bis heute hat sich Minka super entwickelt. Sie war nur Wohnungshaltung gewohnt, aber nach etwa 5 Wochen im Haus war es ihr zu langweilig – sie kam mit auf die Terrasse. Anfangs war sie noch sehr ängstlich, folgte mir im Garten auf Schritt und Tritt. Als sie von allein das erste Mal auf den Baum kletterte, traute sie sich alleine nicht mehr hinunter, also habe ich ihr geholfen. Heute geht es hoch hinaus auf den Baum und das vorsichtige runter klettern kam auch von alleine. Nach einigen Wochen wurde sie sowieso mutiger und lernte andere Katzen in der Nachbarschaft kennen. Von denen lernte sie auch, wie man sich als Gartenkatze verhält: klettern, springen, jagen und das eigene Revier verteidigen. Sie kommt mit Mäusen an, leider auch manchmal mit Vögeln, und andere Katzen, selbst Kater, haben kaum mehr eine Chance auf unser Grundstück zu gelangen – ich sag immer: So kann sie ihre angestauten Aggressionen ausleben.

Minka klettert mittlerweile fröhlich rauf und runter

Ich bin froh und dankbar, Minka bei der Katzenstation gefunden zu haben. Schön, dass ihr bis hier her gelesen habt. Falls ihr Minka und mich weiter begleiten wollt, wir haben einen Account auf Instagram.